Wahr oder erfunden? 10 Technik-Mythen auf der Spur

10 Technik-Mythen auf der Spur

Abstürzende Flugzeuge durch Handys? Teflon stammt aus der Raumfahrt? Heutige Technik birgt viele Legenden, wir klären zehn Technik-Mythen auf!

Mythen aus dem Bereich Technik gibt es einige. So sollen Handys Flugzeuge abstürzen lassen oder auch Tankstellen zur hollywoodreifen Explosion bringen. Doch was ist wahr? Was wieder erfunden und somit schlicht Unsinn? Hier die zehn größten Technik-Mythen und ihre Wahrheit oder Unwahrheit!

  1. Technik Mythos: Flugzeugabsturz durch Handy?
    Das Gerücht hält sich seit Jahren: Handys, Smartphones und andere technische Geräte können einen Flugzeug abstürzen lassen. Elektrische Geräte sind daher bei Start und Landung auszuschalten. Tatsächlich werden Handy und Co. nur in Ausnahmefällen zur Gefahr und können eventuell das ILS (Instrumenten-Landesystem) oder GPS eines Flugzeugs stören – aber nur eines sehr alten. Neuere Flieger haben mittlerweile so viel eigene Elektronik und Technik, dass diese schon gegeneinander abgeschirmt sein muss.

    Obendrein gibt es an Flughäfen reihum Mobilfunkmasten, die trotz starker Strahlung ebenfalls keine Abstürze auslösen. Trotzdem gilt das Verbot nach wie vor und wurde selbst auf Bitten der Airlines nicht aufgehoben. Übrigens: Pilotenduchsagen, wonach eingeschaltete Handys auf den Platz genau geortet werden können, sind ebenfalls Blödsinn.

  2. Technik-Mythen: Spio-Satelliten und Kopierer

  3. Technik Mythos: Spio-Satelliten erkennen alles
    Spionage ist so alte wie die Menschheit – oder zumindest wie die Politik. Und vor allem Hollywood ist da recht erfinderisch. Da können Spionagesatelliten so nah zoomen, dass Gesichter und Nummernschilder in Großformat bestens erkennbar sind. Doch hier ist Hollywood den weltweiten Geheimdiensten deutlich voraus. Nicht mal CIA oder NSA kommen per Satellit so nah ran. Die besten Kameras in Satelliten schaffen gerade mal eine Auflösung von zehn Zentimetern.

    Im Klartext: Erkennen kann der in hunderte Kilometer über der Erde kreisende Spio-Satellit nur das, was mindestens zehn Zentimeter groß ist. Nummernschilder und Gesichter entlarvt der Weltraum-Agent also nicht. Personen lassen sich zwar ausmachen, Gesichter aber nicht.

  4. Technik Mythos: Kopierer haben einen Speicher
    Ein weiterer Technik-Mythos betrifft Fotokopierer, die angeblich jede Kopie speichern. Früher konnte man diese These noch klar verneinen – heute nicht mehr. Denn frühere Fotokopierer waren im Grunde nichts anderes als eine Polaroid: ein Bild, ein Abzug. Heute aber sind die Kopierer meist auch gleichzeitig Drucker und daher an Computer angeschlossen. Somit können durchaus Kopierdaten auf einer Festplatte gespeichert werden. Und eben da bleibt die Kopie, bis mal irgendwer den Ordner löscht.

    Bis dahin aber ist quasi jede Kopie von neugierigen Kollegen einsehbar. Und ebenso (wieder) druckbar. Private und sensible Daten sollten daher besser woanders kopiert werden. Zumal selbst von einer Festplatte gelöschte Daten von Experten wieder hergestellt werden können.

  5. Technik-Mythen: Tankstellen durch Handys entflammen

  6. Technik Mythos: Handys entzünden Tankstellen
    Als um die Jahrtausendwende Handys immer populärer werden und gleichzeitig vermehrt Tankstellen abfackelten, sah so mancher Experte prompt einen Zusammenhang. Fakt ist: Beim Tankvorgang kommt es zur Gasbildung, die natürlich explosiv ist. Ein Funke im Smartphone könnte dieses Gasgemisch entzünden. Aber: Untersuchungen der Mineralölhersteller erkannten nicht das Handy als „Täter“, sondern statische Aufladungen.

    Zwar ist auch das nicht gesichert, aber Aufladungen durch bestimmte Textilien sind wohl wahrscheinlicher. Denn berührt dessen Träger „aufgeladen“ das Auto, entsteht ebenfalls ein Funke, der wiederum eine Benzinwolke entzünden könnte.

  7. Technik Mythos: Mikrowelle lässt Wasser explodieren
    Ein weiterer Mythos besagt, dass Mikrowellen Wasser zum explodieren bringt. Schon vor 15 Jahren soll es deswegen in den USA schwere Unfälle und böse Verletzungen gegeben haben. Das soll stimmen? Ja, allerdings müssen die Umstände passen. Denn wenn die Tasse sehr sauber und das Wasser klar ist, kommt es möglicherweise zu einem Siedeverzug. Heißt: Das Wasser wird durch die Mikrowellen erhitzt, zur Blasenbildung wie beim Kochen kommt es aber nicht.

    Stattdessen kann zu einer explosiven Entladung kommen, nimmt man nun die Tasse aus der Mikrowelle. Kleines Aber: Ein solches Geschehen ist extrem unwahrscheinlich, selbst ein Sechser im Lotto dürfte eher eintreten. Als Schutz kann übrigens ein kleines nichtmetallisches Objekt wie ein Zahnstocher dienen. Dann kocht das Wasser nämlich doch.

  8. Technik-Mythen: Warum 100 km/h nicht 100 km/hn sind

  9. Technik Mythos: Ein Tacho ist genauer als ein Navi
    Nutzer eines Navis haben es vielleicht schon bemerkt: Das Navi zeigt meist eine (deutlich) andere Geschwindigkeit an als der Tachometer. Das überrascht nicht, denn der Tacho ist gesetzlich (Stichwort StVO) geregelt. Und zwar so, dass er niemals zu wenig Tempo anzeigt, sondern eher mehr. Tatsächlich ist quasi legal eine Abweichung von zehn Prozent zuzüglich noch mal vier km/h erlaubt. Somit darf der Tacho bei Tempo 100 schon 114 km/h vorgaukeln.

    Für Navis gilt diese Vorschrift nicht. Ein Navi misst die Geschwindigkeit intern oder per Satellit, beides ist extrem genau. Eventuelle Abweichungen liegen bei einem km/h, und war maximal. Das Navi misst somit tatsächlich genauer als der Tacho. Trotzdem kann man sich nicht auf sein Navi berufen, wenn man geblitzt wurde.

  10. Technik Mythos: Teflon stammt aus der Raumfahrt
    Teflon-Pfannen haben einen immens guten Ruf – weil sie direkt aus der Raumfahrt stammen. Selbst ein spezieller Kugelschreiber wurde für Astronauten entwickelt. Beides ist Blödsinn. Das Anti-Klebemittel wurde schon lange vor dem ersten Raumflug entdeckt, nämlich 1938 von US-Chemiker Roy Plunkett. Die Frau eines anderen Chemikers, dieses Mal aus Frankreich, hatte dann anno 1954 den Geistesblitz, Pfannen mit Teflon zu beschichten. Die einfallsreiche Dame war Zeugin, wie ihr Herr Gatte seine Angelschnur mit Teflon einrieb, um diese leichter zu entheddern.

    Teflon wird auch für Dichtungen und Lager genutzt. In Teflon-Pfannen jedenfalls backt nichts mehr an. Auch Kugelschreiber gibt es schon seit den 1930ern, die Serie startete 1944. Wahr ist übrigens, dass für die Raumfahrt eine spezielle Kugelschreibermine erfunden wurde, deren Tinte unter Gasdruck steht. Normale Kugelschreiber funktionieren in Schwerelosigkeit nämlich nicht.

  11. Technik-Mythen: Megapixel sind bei der Kamera alles

  12. Technik Mythos: Megapixel bestimmen die Qualität
    Je mehr desto besser, so glaubt der Volksmund beim Thema Kamera und Megapixel. Daher gilt die Canon EOS 5DS als beste ihrer Art und entsprechend hochauflösendste DSLR überhaupt. Ebenso führt das Nokia Lumia 1020 dank seiner 41 Megapixel die Charts der Smartphones an. Künftige Entwicklungen dürften die Werte sogar noch toppen. Aber: Bilder werden dadurch nicht automatisch besser.

    Denn für die Bildqualität reichen bereits sieben Megapixel. Mit diesen Bildinformationen sind tatsächlich schon gute Poster ohne Qualitätsverluste möglich. Mehr Pixel können sogar eher negativ sein, denn auf einem zu kleinen Chip führen mehr Megapixel eher zu einem unerwünschten Bildrauschen. Wichtiger für die Bildqualität sind in der Regel die Linsen.

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  14. Technik Mythos: Balken garantieren Sprachqualität
    Ähnlich der Kamera ist es beim Handy, nur heißt es hier „je mehr Balken desto besser“. Mehr Balken bedeuten aber keineswegs eine bessere Sprachqualität, denn eine so große Bedeutung hat die Empfangsqualität gar nicht. Zugegeben messen die Balken die Signalstärke zum nächsten Mobilfunkmast, ein gutes Signal ist daher natürlich besser als ein schwaches Signal.

    Viel interessanter aber ist, wie viele Handys an diesen einen Mast angebunden sind. Und hier wieder gilt: Je mehr Geräte, desto schlechter. Die Anzahl der „eingebundenen“ Smartphones zeigt das Signal aber nicht. Fazit: Trotz vieler Balken kann der Service zusammenbrechen, wenn zu viele Geräte am Mast „hängen“.

  15. Technik-Mythen: Schneller Prozessor gleich schneller PC?

  16. Technik Mythos: Schnelle PC-Prozessoren sind alles
    Bessere und eben schnellere Prozessoren helfen dem PC auf die Sprünge ist ein weiterer Irrglaube. Früher galt zwar durchaus, dass ein Prozessor mit mehr Megahertz den Rechner flotter macht. Heute aber ist das anders. So brauchen moderne Prozessoren auch mehr Taktzyklen, womit der Takt ebenfalls schneller (höher) sein muss. Trotzdem wird allein deswegen der Computer nicht automatisch schneller, zumal ein Prozessor-Vergleich anhand der Taktfrequenz alles andere als einfach ist.

    Statt neue Prozessoren einzubauen lohnt eher eine bessere Grafikkarte mit mehr Leistung oder eine SSD (Solid State Disk). Diese Ideen bringen eher mehr Tempo als ein besserer Prozessor.

Bild: magann / pixelio.de – Quelle: turn-on.de

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